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Warum die Zukunft der Produktion in der Verbindung von OT und IT liegt

Die industrielle Produktion durchläuft derzeit einen umfassenden Wandel, der durch die Verschmelzung von Operational Technology (OT) und Information Technology (IT) angetrieben wird. Früher wurden Produktions- und IT-Systeme strikt getrennt betrieben, um sowohl Sicherheitsbedenken als auch die Anforderungen an die Verfügbarkeit zu berücksichtigen. Doch mit der zunehmenden Digitalisierung und dem Bedarf an Echtzeit-Daten steigt das Potenzial für Effizienz, Flexibilität und Innovation in der Fertigung durch die OT-IT-Konvergenz.

Dieser Artikel untersucht, warum die Zukunft der Produktion in der Verbindung von OT und IT liegt, welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben und wie Unternehmen diese Transformation erfolgreich meistern können.

1. Die Bedeutung der OT-IT-Konvergenz für die moderne Produktion

Die Integration von OT und IT bedeutet weit mehr als die reine Vernetzung von Maschinen mit IT-Systemen. Sie ist der Schlüssel zur Schaffung eines „Smart Manufacturing“-Umfelds, in dem alle Prozesse, Maschinen und Ressourcen vernetzt sind und nahtlos zusammenarbeiten.

  • Echtzeit-Transparenz und Effizienzsteigerung:
    Die Verbindung von OT- und IT-Systemen ermöglicht eine Echtzeit-Überwachung und Steuerung der Produktionsprozesse. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen und reduziert Stillstandzeiten durch proaktive Wartung und frühzeitige Fehlererkennung.
  • Datengetriebene Entscheidungsfindung:
    Durch die Verfügbarkeit von Produktionsdaten in Echtzeit können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen. Anstatt auf historische Daten zu reagieren, können Produktionsleiter und Management sofort auf Veränderungen reagieren und die Produktionsstrategie dynamisch anpassen.
  • Automatisierung und Flexibilität:
    Die OT-IT-Integration eröffnet neue Möglichkeiten zur Automatisierung. Produktionsprozesse können flexibel gestaltet und schneller an neue Anforderungen oder Marktbedingungen angepasst werden, wodurch Unternehmen agil und wettbewerbsfähig bleiben.
  • Wettbewerbsvorteil durch Innovation:
    Die Integration ermöglicht es Unternehmen, digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Machine Learning (ML) und Predictive Analytics einzusetzen, um Innovationen in der Produktion voranzutreiben und neue Geschäftsmodelle zu erschließen.

2. Chancen durch die OT-IT-Konvergenz

Die Konvergenz von OT und IT bietet Unternehmen viele Chancen, ihre Effizienz zu steigern und sich im globalen Wettbewerb besser zu positionieren. Zu den größten Vorteilen gehören:

  • Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance):
    Durch die Analyse von Maschinendaten in Echtzeit lassen sich Verschleiß und potenzielle Ausfälle frühzeitig erkennen. Dies ermöglicht eine vorausschauende Wartung und reduziert unvorhergesehene Stillstände.
  • Ressourceneffizienz:
    Die Verbindung von OT und IT unterstützt eine optimierte Ressourcennutzung. Unternehmen können ihren Materialeinsatz sowie den Energieverbrauch effizienter steuern, was nicht nur Kosten senkt, sondern auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet.
  • Produktionsqualität verbessern:
    Die Analyse von Echtzeit-Daten ermöglicht eine genauere Überwachung und Steuerung der Produktionsqualität. Fehler können schneller erkannt und behoben werden, was die Produktionsqualität verbessert und Ausschuss reduziert.
  • Schaffung von neuen Geschäftsmodellen:
    Die OT-IT-Konvergenz eröffnet neue Wege, z. B. die Einführung von „Product as a Service“-Modellen, bei denen Unternehmen ihre Produkte als Service bereitstellen und durch kontinuierliche Überwachung und Wartung einen Mehrwert schaffen.

3. Herausforderungen der OT-IT-Integration

So vielversprechend die Vorteile der OT-IT-Konvergenz auch sind, Unternehmen müssen eine Reihe von Herausforderungen bewältigen, um eine erfolgreiche Integration zu gewährleisten:

  • Sicherheitsrisiken:
    Die zunehmende Vernetzung von OT- und IT-Systemen macht Produktionsnetzwerke anfälliger für Cyberangriffe. Veraltete OT-Systeme und die fehlende Kompatibilität mit modernen Sicherheitsstandards erfordern neue Sicherheitsstrategien wie Zero Trust und Mikrosegmentierung.
  • Unterschiedliche Technologien und Protokolle:
    OT- und IT-Systeme verwenden oft unterschiedliche Protokolle und Standards, was die Integration erschwert. Unternehmen benötigen Lösungen, die die Interoperabilität zwischen diesen unterschiedlichen Technologien gewährleisten.
  • Organisatorische und kulturelle Hürden:
    OT- und IT-Abteilungen haben häufig unterschiedliche Prioritäten und Arbeitsweisen. Während IT auf Datensicherheit und Netzwerkintegrität fokussiert ist, steht für OT die ununterbrochene Betriebsbereitschaft der Maschinen im Vordergrund.
  • Datenmanagement und -analyse:
    Die Menge an Daten, die in Produktionsumgebungen erzeugt wird, erfordert effiziente Speicher- und Analysemöglichkeiten. Unternehmen müssen Strategien entwickeln, um diese Daten sinnvoll zu nutzen und aus der Flut an Informationen wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

4. Lösungen und Technologien zur Förderung der OT-IT-Konvergenz

Die erfolgreiche Integration von OT und IT erfordert den Einsatz moderner Technologien und eine gut durchdachte Infrastruktur. Zu den wichtigsten Lösungsansätzen gehören:

  • Edge Computing:
    Um die Daten direkt an der Quelle zu verarbeiten und nur relevante Informationen in die Cloud zu übertragen, ist Edge Computing eine wertvolle Lösung. Dadurch lassen sich Latenzzeiten reduzieren und die Sicherheit erhöhen, da sensible Daten lokal verarbeitet werden.
  • Industrie 4.0-Plattformen und IoT:
    IoT-Plattformen und Sensoren ermöglichen die Vernetzung von Maschinen und die Erfassung wertvoller Produktionsdaten. Diese Daten können in Echtzeit überwacht und analysiert werden, was neue Einblicke in den Produktionsprozess eröffnet.
  • Cyber-Sicherheitslösungen:
    Mit Lösungen wie NextGen Firewalls, Mikrosegmentierung und Zero Trust können Unternehmen die Sicherheit ihrer OT- und IT-Systeme stärken. Diese Ansätze verhindern, dass Angreifer auf das gesamte Netzwerk zugreifen können und erhöhen den Schutz sensibler Daten.
  • Künstliche Intelligenz und Machine Learning:
    KI und ML bieten fortschrittliche Analysemethoden, die über herkömmliche Prozesse hinausgehen. Mit Predictive Analytics können Unternehmen Ausfälle vorhersehen, Optimierungspotenziale erkennen und Prozesse kontinuierlich verbessern.
  • Cloud und Hybrid Cloud-Lösungen:
    Die Cloud ermöglicht es, große Datenmengen flexibel zu speichern und zu verarbeiten. Hybrid-Cloud-Lösungen bieten zusätzlich die Flexibilität, sensible Daten in einer lokalen Umgebung zu belassen und gleichzeitig die Skalierbarkeit der Cloud zu nutzen.

5. Best Practices für eine erfolgreiche OT-IT-Integration

Die Umsetzung einer OT-IT-Integration erfordert eine sorgfältige Planung und ein strukturiertes Vorgehen. Folgende Best Practices haben sich in der Praxis bewährt:

Schritt 1: Bedarfsanalyse und Planung

Unternehmen sollten zuerst die Anforderungen und Ziele ihrer OT-IT-Konvergenz genau analysieren. Hierzu gehört, die relevanten Systeme und Technologien zu identifizieren und den zukünftigen Bedarf an Daten und Analysen zu berücksichtigen.

Schritt 2: Sicherheitsstrategie entwickeln

Eine umfassende Sicherheitsstrategie ist entscheidend. Sie sollte Zero Trust-Ansätze, Mikrosegmentierung und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen beinhalten, um die Produktionsumgebung vor Cyberangriffen zu schützen.

Schritt 3: IT- und OT-Teams zusammenbringen

Die Zusammenarbeit zwischen IT- und OT-Teams ist entscheidend. Durch regelmäßige Schulungen und Workshops können Missverständnisse ausgeräumt und eine gemeinsame Sicherheitskultur aufgebaut werden.

Schritt 4: Kontinuierliches Monitoring und Optimierung

Die Integration von OT und IT ist kein einmaliger Prozess. Durch kontinuierliches Monitoring und die Analyse von Daten können Unternehmen ihre Systeme optimieren und auf neue Anforderungen anpassen.

Schritt 5: Pilotprojekte und schrittweise Implementierung

Statt einer vollständigen Umstellung empfiehlt es sich, die OT-IT-Konvergenz in kleineren Pilotprojekten zu testen und Erfahrungen zu sammeln. Diese Pilotprojekte bieten die Möglichkeit, das Zusammenspiel der Systeme zu testen und Verbesserungen vorzunehmen.

6. Fallstudien und Anwendungsbeispiele

  1. Automobilhersteller mit digitalem Produktionsnetzwerk:
    Ein führender Automobilhersteller implementierte eine IoT-Plattform zur Vernetzung seiner Produktionsanlagen. Durch die Echtzeit-Überwachung und -Analyse konnte das Unternehmen die Produktionsqualität steigern und den Materialeinsatz optimieren. Predictive Maintenance führte zudem zu einer signifikanten Reduzierung der Ausfallzeiten.
  2. Pharmaunternehmen mit KI-gestützter Qualitätskontrolle:
    Ein großes Pharmaunternehmen setzte auf Machine Learning und KI, um die Produktionsqualität zu verbessern. Mit KI-gesteuerten Analysen konnte das Unternehmen Muster erkennen und Produktionsparameter in Echtzeit anpassen. Dadurch wurde der Ausschuss reduziert und die Produktionseffizienz gesteigert.
  3. Energieversorger mit Edge-Computing-Lösung:
    Ein Energieversorger integrierte Edge-Computing-Lösungen in sein Produktionsnetzwerk, um die Daten an der Quelle zu verarbeiten. Dies ermöglichte eine schnelle Reaktion auf Systemausfälle und eine effiziente Verwaltung der Energieverteilung in Echtzeit.

Fazit

Die Zukunft der Produktion liegt in der Verbindung von OT und IT. Die OT-IT-Konvergenz bietet produzierenden Unternehmen die Möglichkeit, effizienter, flexibler und innovativer zu arbeiten. Die Vorteile reichen von Echtzeit-Transparenz und vorausschauender Wartung bis hin zur Erschließung neuer Geschäftsmodelle.

Dennoch ist die OT-IT-Konvergenz ein komplexes Unterfangen, das eine durchdachte Strategie, moderne Technologien und eine starke Zusammenarbeit zwischen IT- und OT-Teams erfordert. Unternehmen, die die Herausforderungen meistern und die Chancen nutzen, können sich nachhaltig im Markt behaupten und sich als Vorreiter in einer digitalisierten Industrie 4.0 positionieren.

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